„Restlos glücklich“, oder… Das Leben ist ein Bauernhof

Unterricht zum Anfassen – das war heute das Motto für die Mädchen und Jungen der Klasse 4c. Dass man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann, bewiesen die Kinder um ihre Lehrerin Meike Noenen auf dem, weit im Brandenburger Land gelegenen BIO-Gehöft von Rüdiger und Tamara Pöhl in Märkisch Linde (Ostprignitz) . Unter Anleitung der Bäuerin Tamara lockten die Kinder Kälbchen vor dem Füttern in kleine Verschläge und streichelten sie hingebungsvoll. Sichtlich Spaß hatten sie dann beim Füttern, als die Kälbchen Milch aus Eimern mit einem, den Euterzitzen ähnlichen, Auslass saugten. Als währenddessen ein älteres Jungtier ausbüchste, versuchten die Kids, es wieder einzufangen, was sich als äußerst schwierig darstellte, denn das Tier hatte einen Dickkopf und wollte gar nicht zurück. Schließlich gelang es dein Mädchen und Jungen, indem sie ein Spalier bildeten und das Tier von hinten zurück geschoben wurde. Highlight des Tages war das Melken mit der Hand und jeder staunte, wie warm und weich sich so ein Euter und seine Zitzen anfühlt.

Und während die einen noch den Rest der Kuhherde im Stall mit duftendem Heu fütterten, führte Bauer Rüdiger die anderen über die Wiesen und Felder, unter Elektrozäunen hindurch bis zu riesigen gestapelten Strohballen, welche sofort erklommen und wieder hinuntergerutscht wurden. Die Kids lernten Sommergerste, Tricalare (eine Roggen-Weizen-Kreuzung), Kartoffeln, Mais und die Stickstoff sammelnde Luzerne kennen. Die Wurzeln der Luzerne ragen übrigens 6 m tief in den Boden! Auf einem BIO-Bauernhof wird nichts weggeworfen und so dienen die vielen getrockneten Kuhfladen auf den Feldern als natürlicher ökologischer Dünger, denn auf einem Bio-Bauernhof dürfen keine chemisch produzierten Düngemittel verwendet werden!  Auf dem Rückweg trauten sich einige Kinder den Elektrozaun mit einem Grashalm zu berühren bzw. anzufassen. Sie fühlten ein kurzes Zucken und Kribbeln in der Hand und waren stolz wie nach einer bestandenen Mutprobe!
Zum Schluss stärkten sich alle mit Kartoffeln vom Feld und selbst produziertem, frischen Quark von Tamara.
Unserem netten, alles mitmachenden, Busfahrer verdankten wir, dass wir nicht allzu verspätet, dafür „restlos glücklich“ wieder in Haselhorst ankamen.

Für mich war es wieder einmal eine echte Freude, mit dieser echt disziplinierten und so wunderbar entspannten  Klasse 4c auf Tour gewesen zu sein!

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Wir danken der Sarah-Wiener-Stiftung, die uns diesen Wissenstrip gesponsert hat.

Fotos: Meike Noenen & Stefan Oleynik